Anschnallen und festhalten, folgendes Video wird eure Fanherzen (egal ob Superman oder Animation) schneller als eine Kanonenkugel zum Glühen bringen! Man of Steel-Regisseur Zack Snyder und Vater des DC Animated Universe Bruce Timm haben sich zusammen getan um den 75. Geburtstag einer – wenn nicht sogar DER – Comic- und Popikone zu feiern: Superman aka Man of Steel.
Das Bemerkenswerte am Jubiläumsvideo ist die Art, wie fließend und detailverliebt Supermans Entwicklung als literarische, filmische und popkulturelle Ikone von den Machern und Warner Bros. Animation umgesetzt wurde. Der Schwerpunkt liegt dabei klar auf den wichtigsten Comicmeilensteinen. Angefangen beim ersten Comicauftritt aus der Feder von Jerry Siegel und Joe Shuster fliegt der Man of Steel durch seine eigene Geschichte auf dem Weg zur Ikone. Die zitierten Szenen dürften dabei nur ein Tropfen auf den heißen Stein darstellen, dennoch wurde versucht, zumindest den wichtigsten Stationen gerecht zu werden. Zudem wurde von Snyder und Timm keine Chance ungenutzt gelassen, um auch auf die popkulturelle Tragweite des Comichelden hinzuweisen. Superman als Film- und Serienheld wurde ebenso gewürdigt wie sein (Nischen-)Dasein als Videospielheld.
Gemäß Bruce Timm lag das Hauptproblem bei der Umsetzung des Videos in eben diesem Entscheidungsprozess. Welche Elemente vom schier unendlichen Superman Universum sollten im Film zu sehen sein? Die ursprüngliche Idee von Zack Snyder – innerhalb einer Minute ohne Schnitt die gesamte Geschichte des Superhelden zu erzählen – erwies sich aufgrund der Größe des Superman Universums als zu ambitioniert. Aber obwohl sie die Lauflänge des Films auf zwei Minuten ausdehnten, mussten dennoch wichtige Stationen fallen gelassen werden. So fielen zum Beispiel die beiden Serienschauspiele Kirk Alyn (der erste Schauspieler, der Superman je verkörperte) und Dean Cain (Lois & Clark) ebenso der Schere ebenso zum Opfer wie Superman Returns Schauspieler Brandon Routh oder die Comicfigur Superboy.
Technisch wurde großen Wert auf Handarbeit gelegt, um dem Comicstil treu zu bleiben. Zwar fanden CG-Elemente für diverse perspektivische Hintergrundspielereien ihren Einsatz, die Figur von Superman bleibt dabei aber stets handgezeichnet. Selbst in der rotoskopierten Einstellung aus Superman – The Movie mit Christopher Reeves (Gänsehaut!). Musikalisch wurde ein Mix aus John Williams legendärer Fanfare aus der 1978 entstandenen Filmmusik und Hans Zimmers Man of Steel-Motiv aus dem gleichnamigen Film verwendet. Zimmer persönlich arrangierte eigens für das Jubiläumsvideo das “Super-Medley” und spielte es mit einem 80-köpfigen Orchester ein. Und soviel Hingabe macht sich bezahlt. Zumindest bei mir erzeugte das Video von Anfang bis Ende eine wohlige Gänsehaut – und das sagt jemand, der Man of Steel (den Film) eigentlich verachtet.