Letzte Woche wurde der Goya 2013 verliehen, das spanische Äquivalent zum deutschen Filmpreis oder den Oscars. In der Sektion “Bester animierter Kurzfilm” setzte sich El Vendedor de Humo (was soviel heißt wie “Der Rauchverkäufer”) durch, eine Studentenarbeit aus der spanischen Animationsschule Primerframe. Den kompletten Kurzfilm haben wir für euch unten eingebettet. Den Goya Award als bester animierter Langfilm gewann The Adventures of Tadeo Jones (Las Aventuras de Tadeo Jones).
El Vendedor de Humo (Regie: Jaime Maestro) handelt von einem Zauberer, der von Dorf zu Dorf zieht, um seine Tricks an den Mann und die Frau zu bringen. Für eine kleine Spende versteht sich. Aber der Schein trügt, wie die Dorfbewohner schnell rausfinden müssen. Es ist ein vor allem in technischer Hinsicht beachtlicher Kurzfilm, der aber gerade inhaltlich erst nach knapp der Hälfte in Fahrt kommt. Sowohl das Pacing als auch der Humor wirken etwas hölzern.
Regisseur Jaime Maestro scheint gemäß einiger Quellen ein alter Hase in der Industrie zu sein und leitet seit einigen Jahren den ganzen Animationsbereich an der Primerframe. Entgegen also der sehr individuellen Arbeitsweise an US-amerikanischen Hochschulen oder der Kleingruppen orientierten und stilistisch/ narrativ beratenden, aber letztendlich den Studenten freie Hand lassenden Arbeitsweise der französischen Goebelins, wollen die Spanier die Studenten stärker lenken. Maestro ist neben der Regie auch für die Teambildung zuständig und soll auf diese Weise für einen konstanten, qualitativen Output sorgen. Ein zweischneidiges Schwert, aber ein Konzept, das sich bezahlt macht. Bereits der erfolgreiche Kurzfilm Friendsheep entstand auf diese Weise. Eine vollständige Liste aller beteiligten Studenten an El Vendedor de Humo findet ihr hier.