Heute ist der Start zum 11. Internationalen Festival für Animationsfilm in Baden (CH). Das Fantoche lockt vom 3. – 8. September 2013 Animationsbegeisterte in die Kinos und präsentiert auch dieses Jahr ein spannendes Programm: Der Internationale Wettbewerb ist in vier Programmblöcke unterteilt und vereint die weltweit besten Neuheiten unter den animierten Kurzfilmen. Dabei ist die Animationstechnik kein Selektionskriterium, als Hauptkriterium hat sich die Jury “Innovation” auf die Flagge geschrieben. Die Zuschauer werden in erster Linie also überrascht und gefordert, im besten Fall aber immer auch verzaubert.
“Geschichten über das Fremde und das Vertraute oder über das Vergessen und das Erinnern […] Über die Leinwand huschen schrille und laute, experimentelle und klassische, sanfte und heitere Filme – nur langweilig wird es nie.”
Parallel zum Herzstück wird auch das einheimische Animationsschaffen gewürdigt. Im Schweizer Wettbewerb können Studenten, neue Talente und renommierte Filmemacher aus der Schweiz ihre Arbeiten präsentieren. Als Publikumsmagnet dienen ganz besonders auch die animierten Langfilme. Das Fantoche darf am Mittwoch die Premiere von Ari Folmans (Waltz with Bashir) Zukunftsvision The Congress feiern. Eine düstere Satire auf die Unterhaltungsindustrie, die nach Dreiviertelstunden vom Realfilm in ein halluzinatorisches Cartoon-Universum wechselt. Anime-Fans dürfen sich auf Mamoru Hosodas (Summer Wars) neusten und herzigen Film Ame und Yuki: Die Wolfskinder freuen. Gekonnt verknüpft der Japaner märchenhafte Elemente mit ganz bodenständigen Themen, die direkt aus dem Leben gegriffen sind. Mit Aya de Yopougon kommt zudem eine intelligente Comic-Verfilmung auf die Leinwand, die von Veränderungen und Bruch mit Traditionen an der Elfenbeinküste erzählt. Die 19-jährige Aya möchte sich nicht einfach einen reichen Mann angeln und in die typische Frauenrolle gezwängt werden, sondern Medizin studieren. Ma Maman est en Amérique… und Le Jour des Corneilles sind zwei weitere Langfilme aus Frankreich die es am Fontoche zusehen gibt. Letzterer hat in seinem Heimatland über 300’000 Besucher ins Kino gelockt und erzählt von einem Jungen, der im Wald aufwächst und einen kleinen Kulturschock erlebt, als er erstmals auf andere Menschen trifft. Mit Persistence of Vision wird dieses Jahr auch ein Dokumentarfilm gezeigt. Regisseur Kevin Schreck hat sich auf die Spurensuche nach der Entstehungsgeschichte von Richard Williams “The Thief and the Cobbler” gemacht. 25 Jahre hat Williams am Zeichentrickfilm gearbeitet, es hätte sein Meisterwerk werden sollen, bis man ihm die Zügel aus der Hand nahm. Abseits des Hauptprogramms legt das Fantoche dieses Jahr den Fokus ganz auf Frankreich. In einer Retrospektive gibt es zeitgenössische Kurzfilme, wie auch “Schätze aus dem französischen Archiv” zu sehen. Dazu gehören Langfilmklassiker wie Le Roman du Renard (F, 1941), L’Ange (F, 1982), L’Enfant Invisible (1984) und Le Planète Sauvage (F/CSSR, 1973).
Das alles ist nur ein kleiner Ausschnitt von all dem, was es in den kommenden Tagen in Baden am Fantoche 2013 zu sehen und hören geben wird. Stöbert in der aktuelle Festivalübersicht oder ladet euch direkt das Programmheft als PDF herunter. Alle weiteren Informationen gibt es auf der offiziellen Website: www.fantoche.ch