Zwei Drittel der russischen Internet-User sollen sich nicht für Politik interessieren und das Medium nur zur Unterhaltung nutzen. Im September 2009 tauchte im Internet erstmals Mr. Freeman auf, eine düstere und sarkastische Figur, die keine politischen Botschaften transportiert, sondern existentialistische und philosophische Themen aus dem Alltag aufgreift. Bei den russischen Jugendlichen ist der Cartoon ein Hit und verzeichnete mit den ersten 11 Folgen über 6 Millionen Klicks (Stand Juli 2010). Mr. Freeman berührt die Zuschauer scheinbar tief im Innern und rüttelt sie kräftig durch, indem er ihnen den Spiegel vorhält und sie als blosse Konsumenten entlarvt. Er macht sich auf durchdachte Weise über die russischen Internet-User lustig, stellt Werte, Moral und soziale Hierarchien in Frage.
Wer steckt hinter dem Cartoon? Noch immer tappt man hier im Dunkeln, klar ist aber, dass es sich um Personen handeln muss, die ihr Handwerk beherrschen. Auf Youtube ist eine Version mit englischen Untertiteln zu finden. Aufgrund der Schnelligkeit des Cartoons kann man diesen aber nur schwer folgen. Mittlerweile gibt es eine Episode auch als synchronisierte Version (englisch), die wir euch folgend eingebunden haben. Den Blog der Macher gibt es hier und weitere Infos (“Russia virtual Hero questions passivity of new online generation”) zur sozialen Verankerung hier.
Mr. Freeman, part 0 from Mr. Freeman on Vimeo.