Loving Vincent eröffnet das Fantoche-Festival in Baden am 5. September. Am 7 September gibt Co-Regisseur Hugh Welchman exklusive Einblicke in die äusserst aufwändige Filmproduktion. Ab Oktober 2017 läuft der Spielfilm in der Romandie und ab Dezember in den Deutschweizer Kinos.
Text: Fantoche.ch
Dorota Kobiela und ein kleineres Team von europäischen Kunstmalern entwickelten zuerst 377 Grundbilder, die sie analog zu 94 Kunstwerken Vincent van Goghs kreierten oder in die sie Stilelemente von 31 weiteren Kunstwerken van Goghs integrierten. Anschliessend begannen die Dreharbeiten mit Schauspielern, um die auf den Referenzbildern basierenden Szenen zum Leben zu erwecken. 125 Profis aus ganz Europa malten die Live-Aufnahmen mittels eines angepassten Rotoskopie-Verfahrens in Ölfarbe nach und fotografierten jedes Einzelbild per Digitalkamera. Aus diesem ausserordentlich aufwändigen Prozess resultierten mehr als 65’000 handgemalte Einzelbilder, deren Lichttemperatur und Farbigkeit in der Postproduktion sorgfältig aufeinander abgestimmt wurden, um so schliesslich ein einheitliches filmisches Gesamtbild zu erreichen.
Frankreich im Sommer 1891. Armand erhält von seinem Vater, dem Briefträger Joseph Roulin, den Auftrag, den Brief seines Freundes Vincent persönlich nach Paris zu bringen. Der Brief ist an Theo van Gogh adressiert, Vincents Bruder. Armand ist wenig begeistert, denn im Gegensatz zu seinem Vater hält er Vincent für eine merkwürdige Gestalt – ein ausländischer Maler, der sich ein Ohr abschneidet und in der psychiatrischen Anstalt landet, weckt wenig Bewunderung in ihm. Er fügt sich dennoch dem Wunsch seines Vaters und begibt sich auf die Reise. Die Suche nach Theo misslingt, dafür wächst Armands Neugier und Bewunderung für den Künstler von Tag zu Tag. Die britisch-polnische Koproduktion von Dorota Kobiela und Hugh Welchman verwandelt die Kunstwerke Vincent van Goghs in beauschende Szenen und beleuchtet die tragischen Ereignisse rund um seinen Tod. An der Weltpremiere am Annecy-Festival im Juni 2017 erhielt ‘Loving Vincent’ stehende Ovationen und wurde mit dem Publikumpsreis ausgezeichnet.