Dank Crowdfunding konnten in der jüngeren Vergangenheit schon so manche Animations(kurz)filme realisiert werden, die sonst wohl nie das Licht der Welt erblickt und das Schicksal von Uli Meyers Monster Mania geteilt hätten. Während die einen Projekte das vorgegebene Ziel allerdings nur mit Mühe erreichen, gibt es auch Projekte, welche dies ohne Probleme schaffen, ja ihre Ziele sogar übertreffen. Dies hat nun das japanische Animationsstudio Trigger auf eindrückliche Art und Weise gezeigt. Denn obwohl das Studio für seine zweite Episode von Little Wicht Academia stolze 150’000 US Dollar benötigt, haben über 4000 Leute dem Studio diese Summe in unter sechs Stunden zugesprochen! Wie es scheint war man bei Trigger selbst völlig überrascht von diesem schnellen Erfolg und so haben die Initianten die Zielsumme auf 500’000 US Dollar erhöht, natürlich nicht, ohne die Gegenleistungen anzupassen. Diese erfolgen u.a. in Form von limitierten BluRay-Discs mit Artbooks und Produktionshintergründen.
Zwar konnte der Spendenpegel das Tempo der ersten Stunden nicht halten, dennoch hat sich der Betrag in den letzten drei Tagen mehr als verdoppelt und steht zur Zeit bei rund 360’000 US Dollar. Wenn man bedenkt, dass das Projekt noch 26 Tage läuft, dürfte das neue Limit wohl ohne Probleme erreicht, wahrscheinlich sogar überboten, werden.
Okay, nun haben wir viel über Zahlen geredet, doch natürlich soll auch das Projekt hier etwas näher vorgestellt werden.
Little Witch Academia ist im Rahmen des Young Animator Projects, welches in Japan junge Animationstalente fördert, entstanden. Der rund 25 Minuten lange Kurzfilm handelt von dem Mädchen Akko Kagari, das die Hexenakademie besucht, um eine genauso grossartige Hexe zu werden, wie ihr Idol, die Show-Hexe Shiny Chariot. Obwohl Akko aus einer normalen Menschenfamilie stammt, lässt sie sich nicht unterkriegen, auch wenn ihre Unaufmerksamkeit nicht gerade viel Gutes dazu beiträgt. Als sich eines Tages ein schwerer Vorfall an der Schule ereignet, liegt es an Akko und ihren Freunden, alles wieder in Ordung zu bringen.
Little Witch Academia wurde in Japan ab dem 2. März 2013 in 14 Kinos gezeigt und Ende April auch auf verschiedenen Videoplattformen veröffentlicht, unter anderem auch auf YouTube. Bis Anfang Juli wurde der Kurzfilm mit englischem Untertitel von über 800’000 Personen angeschaut. Das breite Interesse und die positiven Rückmeldungen, welche Trigger erhielt, veranlasste das Studio, einen zweiten Teil zu planen. Dieser soll im Winter 2014 veröffentlicht werden. Trigger konnte bereits aus eigener Kraft eine Finanzierung auf die Beine stellen, welche erneut eine rund 20 minütige Episode ermöglichen wird. Mit dem Geld, dass nun noch durch Kickstarter hinzu kommt, soll die Episode auf 35 Minuten ausgebaut werden. Allerdings gingen die Verantwortlichen bei dieser Planung von den 150’000 US Dollar aus, die via Kickstarter bereits zugesagt wurden. Wer weiss also, was mit dem Betrag, welcher am Ende der 30 Tage zusammen gekommen sein wird, alles möglich wäre?
Den Kurzfilm gibt es im Moment übrigens immer noch auf dem YouTube-Kanal von Trigger zu sehen, allerdings nicht mehr lange. Das Studio hatte angekündigt den Clip Ende Juni 2013 vom Netz zu nehmen (huch, da hat wohl jemand vergessen den Delete-Button zu drücken), da noch diesen Sommer eine BluRay erscheinen soll, die nebst dem Kurzfilm auch ein Artbook und eine Soundtrack-CD enthalten wird.
http://youtu.be/RBlqxEIJ_Cg