Und noch ein Festivalliebling, der endlich das Licht der Onlinewelt erblickt. My Happy End gehört zu der Art von Kurzfilmen, die man gar nicht nicht mögen kann. Die Grundidee erinnert an Nickelodeons CatDog, aber ohne die zynische Ader, sondern 100% auf den süßen und naiven Protagonisten zugeschnitten. Der Film ist die Abschlussarbeit von Milen Vitanov, der 2007 an der HFF “Konrad Wolf” in Potsdam sein Animationsstudiengang abschloss und später Mitglied des Berliner Animationsstudios AKA Künstlerkommune Talking Animals wurde, auf deren Vimeo-Channel der Kurzfilm nun auch veröffentlicht wurde. Der Film gewann an diversen Festivals unzählige Preise (u.a.in Annecy), eine Liste aller Preise gibts hier.
Zum Inhalt: Jeder Hund jagt seinem Schwanz hinterher, aber keiner erwischt ihn. Ein Hund aber hat Erfolg und findet einen Freund fürs Leben.
Abgesehen von der zu Herzen gehenden Grundidee und der erfrischenden, im wahrsten Sinne des Wortes “Papercut”-Ästhetik, begeistert vor allem wie rund der ganze Film wirkt. Jede Szene, jeder Gag, jedes Element fühlt sich einfach stimmig an. Der Hund, so plastisch und dynamisch er durch seine 3D-Welt saust, verliert dabei nie seine materiell bedingte Zweidimensionalität, was einige schöne Momente erzeugt. Auch eine Erwähnung wert ist die Filmmusik, die an die klassischen Kurzfilme von Disney und Warner aus der Golden Age-Ära erinnern voller nostalgischer Anspielungen und Mickey Mousing. Eingespielt vom Filmorchester Babelsberg, ein beneidenswerter Luxus der HFF Potsdam.
Vitanov hatte für seinen Film Hilfe von zahlreichen HFF-Kommilitonen und Angestellten. Vor allem Dennis Rettowski ist kein Unbekannter, begeleitet er als Technical Director praktisch alle HFF-Animationsprojekte und ist selbst Mitglied der Talking Animals. Ihr letzte Zusammenarbeit war der Kurzfilm Rising Hope, der 2012 an diversen Festivals zu sehen war. Mehr Information über den Regisseur und seine sprechenden Tiergesellen findet ihr auf der Webseite der Talking Animals.
My Happy End from Talking Animals on Vimeo.