Auch wenn es manchmal länger dauert, kommen irgendwann die meisten Festivalfilme auch online zum Vorschein – selbst die Beiträge der Filmaka, wie Heldenkanzler beweist. Doch leider nur für kurze Zeit, spätesten in einer Woche soll er wieder vom Netz genommen werden, also sputet euch!
Der Film wurde 2011 an der Filmakademie Baden-Württemberg produziert. Regie und Buch stammen vom Österreicher Benjamin Swiczinsky. Der Film hatte seit dem einen sehr erfolgreichen Festivalrun hinter sich und konnte sowohl national als auch international einige Auszeichnungen einheimsen. Eine komplette Liste der Preise und Festivals findet ihr hier. Der Regisseur konnte bei der Umsetzung des Filmprojekts auf eine beachtliche Anzahl Helfer zurückgreifen, deren Namen ihr hier findet.
Heldenkanzler basiert auf der wahren Geschichte von Engelbert Dollfuss, der im Wien der 1930er Jahre seine faschistische Diktator etablieren wollte. Den Figuren des 13-minütigen Kuzrfilms leihten der berühmte österreichische Schauspieler Erwin Leder, Philipp Hochhauser und Benjamin Swiczinsky ihre Stimme.
Ich hatte im Zuge meiner Festivalberichterstattung vom ITFS 2012 den Film gesehen und kurz kommentiert:
Der Austrofaschismus als Thema eines amüsanten, animierten Kurzfilms? Warum nicht, von der Filmakademie Baden-Württemberg hat man bekanntlich schon ganz anderes gesehen. Es wird schnell ersichtlich, dass in dieser nicht unbedingt seriösen Geschichtsstunde Wahrheit, Lüge und künstlerische Freiheit nah beieinander liegen. Die Pointen treffen nicht immer ins Schwarze, aber der Film macht auf ein weniger bekanntes Kapitel aufmerksam und regt zum Nachdenken an – oder bringt einem dazu, zumindest Wikipedia zu kontaktieren, was auch als Achtungserfolg verbucht werden kann. 7/10
Den Film gibts auf der Webseite von Zeit.de zu sehen