Das lange Warten hat ein Ende. Endlich gibt es den ersten Trailer zu Ari Folmans neuem Film zu bestaunen, der den reichlich steifen Filmtitel The Congress trägt. Und das Warten hat sich wahrlich gelohnt! Regisseur Folman begibt sich mit seinem neuesten Werk wieder unter die Live-Action-Regisseure und holte sich mit Robin Wright, Harvey Keitel, Danny Huston und Paul Giamatti namhafte Unterstützung. Aber keine Sorge, ab der Mitte des Trailers erfahrt ihr, was das ganze mit Animation zu tun hat.
Zur Story:
The Congress ist eine lose Adaption von Stanislaw Lems Sci-Fi-Roman “The Futurological Congress” (“Der futurologische Kongreß”), einer schwarzhumorigen Utopie, in der ein Weltraum-Münchausen an einem Kongress in Costa Rica einige absonderliche Erfahrungen machen muss. Regisseur Folman nutzt den Roman als Fundament und vermischt ihn mit der echten Biografie seiner Hauptdarstellerin Robin Wright, die im Film als sie selbst auftritt. Ihre Karriere wird im Film für tot erklärt (im Gegensatz zur Realität, wo sie mit House of Cards zusammen mit Kevin Spacey gerade die US-amerikanische Fernsehlandschaft aufmischt), weswegen sie sich bereit erklärt, ihre Erscheinung, ihr Sein und ihre Gefühle als digitales Abbild an ein Unternehmen zu verkaufen, was bereits im Trailer für einige grotesk-faszinierende Momente sorgt.
© Pathé Films AG, The Match Factory GmbH
Der Film ist ein Mix aus realen und animierten Filmszenen und weckt Erinnerungen an Filme wie Cool World und auch entfernt an Falsches Spiel mit Roger Rabbit. Es scheinen sich jedoch weniger echte und animierte Charaktere gegenüber zu stehen, als dass ein Wechsel innerhalb verschiedener Welten stattfindet. Für die Umsetzung der Animationswelten wurde ebenfalls ein Mix verschiedenen Stilmitteln gewählt. Bei Waltz With Bashir setzte Folman hauptsächlich auf eine Form von vektorgrafischer Rotoskopie. Bei The Congress bedient er sich bei klassischer, wunderbar flüssig animierter Keyframe Animation und einer ganzen Palette anderer Techniken, auch CG.
Auf mich wirkt der Film wie eine interessante Mischung aus Being John Malkovich, Ralph Bakshis Cool World und Cyberthrillern der Marke eXistenZ oder S1mone – mit einer Hauptdarstellerin, die ihren eigenen Lebenslauf beisteuert. Auf Grundlage von Lems Sci-Fi-Roman, Wrights selbstreflexiver Umgang mit der eigenen Vergangenheit und Folmans cineastischem Auge und kritischer Sichtweise (allein der Trailer schneidet Themen wie Schönheits-/Jugendwahn, Hollywood oder Medien-/Internethype an), könnte Folman ein einzigartiges Werk gelingen.
(via Twitchfilm)