Heute um 20.15Uhr läuft der dänische Animationsfilm Ronal der Barbar als Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen im Rahmen der TrickReich-Reihe von 3sat. Grund genug, eine kleine, nicht ganz ernst gemeinte Rezension unters Volk zu bringen, um unsere Liebe für diesen frechen, ganz und gar abartigen Film auszudrücken. Let’s rock! \m/
Wenn man Ronal der Barbar beschreiben und Vergleiche ziehen müsste, dann könnte es wie folgt lauten: Mel Brooks trifft auf Russ Meyer und zusammen ziehen sie gehörig die High- und Low-Fantasy-Genres durch die Arschspalte. Conan und Sauron verkommen zu Windelpupsern in Angesicht von Ronals behaarten Ei…nhandaxt. Wenn man diesen Film sieht, hat man eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Man findet entweder seinen neuen Lieblingsfilm oder man wird vom peinlichsten Film aller Zeiten einer Gehirnwäsche unterzogen. Kaum ein Spruch zielt über die Gürtellinie. Der Look und die Animationen erinnern an die Zwischensequenzen von 15-jährigen Videospielen und mit homosexuellen Witzen und Anspielungen wird nur um sich geschmissen. Aber alles geschieht so herzzerreissend sympathisch, dass man es den Machern von Terkel in Trouble kaum übel nehmen kann.
Der Film zelebriert und parodiert den 80er Heavy Metal-Lifestyle ohne Ende und ohne Gnade. Der Film ist peinlich, der Film ist obszön. Fest steht, der Film polarisiert. Aber trotzdem ist er urkomisch und besitzt die “spritzigsten” Dialoge seit langem – und die deutsche Fassung steht dem in nichts nach. Dort werden sämtliche Schimpf- und Schandregister in diversen Dialekten gezogen. Nur hört man auf diese Weise leider nicht die bezaubernde Stimme von Brigitte “Sword & Sorcery Queen” Nielsen. Zum Schrecken aller, verfügt Ronal sogar über eine solide aufgebaute Story und achtet auf die meisten dramaturgischen Stolpersteine, da könnte selbst so manche A-Produktion aus den Staaten sich eine Scheibe abschneiden.
Als Eignungstest für diesen Film schaut man sich am besten NICHT die herkömmlichen Trailer, sondern die beiden Pseudo-Musikvideos am Ende dieser Kritik an. Wer darüber lachen kann, ist auf der sicheren Seite. Wer schreiend auf dem Boden liegt, dürfte es ähnlich ergehen wie mir. Allen anderen, vor allem diejenigen mit schockiertem Gesichtsausdruck oder einem flauen Gefühl im Magen, kann ich nur raten: Finger weg!
Ich vergebe 9 von 10 Punkten um einen Hauch von Seriosität zu bewahren – aber damit wir uns richtig verstehen: Insgeheim wäre es eine lattenharte 10!
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