The Reward von The Animation Workshop: Liebe Animationsfreunde, es gibt einen schnellen und weniger schnellen Weg durch diese News. Der schnelle beschränkt sich darauf, euch mit The Reward einen fantastischen, neuen Kurzfilm der dänischen Hochschule für Animation The Animation Workshop vorzustellen. Eine Bachelorarbeit von einigen Studenten, die erst vor Kurzem veröffentlich wurde. Diesen Film und einige Informationen dazu findet ihr wie gewohnt am Ende der News. Ich möchte aber die Chance nutzen, ein kleines Loblied auf The Animation Workshop anzustimmen, weil die dänische Talentschmiede so zeitgemäß wie kaum eine andere ihre Studenten und Produktionen fördert. Das wäre aber der etwas längere Weg, der direkt im Anschluss beginnt. Your Choice! 😉
Nun gut, ich bin bekennender Fan der dänischen Animationsschule The Animation Workshop. Soweit keine Überraschung, sonst würde ich kaum einen solchen Text verfassen. Nicht nur, weil die Hochschule in den letzten 5-6 Jahren sich trotz ihres Underdog-Daseins – im Vergleich zu renommierten Schulen wie der französischen Gobelins oder der deutschen Filmakademie Baden-Württemberg – zu einer der weltweit interessantesten Talentschmieden im Bereich der Handgezeichneten- und CG-Animation entwickelte (und hier lehne ich mich gern weit aus dem Fenster, ihr jährlicher Output an bemerkenswerten Kurzfilmproduktionen beweist dies). Sondern vor allem, weil The Animaton Workshop nicht auf ihrem Kurzfilmfundus sitzen bleibt wie eine Filmaka-Henne auf ihren Eiern (*hust*). Wir leben im Jahr 2013, der viralen Ära. Vorbei sind die Zeiten, als Kurzfilme noch kostbar gehütete Schätze für ein elitäres Festivalpublikum waren. Auch beschränken moderne Hochschulen heutzutage ihren Wettkampf längst nicht mehr ausschließlich darauf, welche Filme und Studenten am meisten internationale Preise einheimsen, sondern wer mehr virale Aufmerksam, mehr Klicks, mehr Views und nicht zuletzt Anerkennung aus der Branche generieren kann.
So auch im Falle der dänischen Hochschule (und einige andere, wie die neuseeländischen Media Design School beispielsweise), die bereits wenige Tage nach dem die Studenten intern ihre Filme vorstellten und ihre Noten bekamen online stellen. Ist das nicht das Ziel jeder Hochschule? Mit dem Know-How und dem Talent der Studenten hausieren zu gehen, weil dies automatisch in die Reputation der Hochschule fließt? Neue Generationen von Studenten sollen schließlich nachfolgen und potentielle Arbeitgeber auf die jungen Talente aufmerksam gemacht werden. Hochschulen wie die Filmakademie scheinen solche Gedanken (noch) fremd zu sein, zu unantastbar scheint ihr Ruf (und gesichert die staatliche Förderung), so dass sie es nicht für nötig halten, den eigenen Content einem breiten Publikum zu zeigen. Zum Leidwesen der Studenten und uns Animationsfans.
The Reward von The Animation Workshop:
Bei The Reward handelt es sich um eine Bachelorarbeit von mehrere Studenten aus den 2D- und CG-Klassen, die sie in ihrem letzten Jahr umgesetzt haben. Regie und Animation übernahmen MIKKEL MAINZ und KENNETH LADEKJÆR. Um die Art Direction, die Pipeline Supervision und zusätzliche Animationen kümmerte sich GLENN AUGUST. Die Hintergründe gestaltete JONAS ANDREASSEN. Das Production Management, die PR aber auch zusätzliche Animationen übernahm JOSEFINE HANNIBAL. Technischer Art Director war PAOLO GIANDOSO, der Schnitt stammt von KAREN BENNETZEN. Last but not least war auch OLE CHRISTIAN LØKEN als Animator beteiligt.
Jede Menge spannende Entwürfe und Hintergrundinfos zum Film findet ihr auf dem spartanischen, aber informativen Blog zum Film: http://therewardfilm.blogspot.de/
Alle aktuellen Bachelorarbeiten findet ihr auf dem offiziellen Vimeo-Channel der Hochschule: http://vimeo.com/viborganimation/videos
Synopsis:
In der kleinen Stadt Tohan vegetiert der junge Wilhelm vor sich hin, ohne etwas aus seinem Leben zu machen. Bis eines Tages ein stattlicher Held durch seine Stadt reitet und eine Schatzkarte verliert. Wilhelm nimmt sich der Karte an, doch einem anderen Jungen – Vito – ist die Karte auch nicht entgangen. Im Streit zerreissen sie die Schatzkarte und die beiden müssen sich widerwillig zusammenschließen, um den Schatz zu finden. Der Beginn eines wahrlich epischen Abenteuers.
Hollywood liebt es bekanntlich – wie schon in diesem Artikel hier angedeutet – jeden Popel-Kurzfilm mit Gerüchten um eine Kinoverfilmung zu zukleistern. Warum eigentlich nicht auch mal einen bemerkenswerten 2D-Kurzfilm wie diesen?
PS: Einer der Helden hört auf den Namen Wilhelm. Und man hört ihn im Film schreien. Muss noch mehr gesagt werden? ^^