Ungeachtet der langsam steigenden Übersättigung des Animationsfilmmarktes, werden Filmemacher nicht müde, neue Kooperationen einzugehen oder neue Animationsstudios zu gründen. Eines der jüngsten Vorhaben stammt von Sarah Smith, Regisseurin von Arthur Christmas und ehemaliger Creative Director der Kinoabteilung von Aardman Animations. Sie plant nichts geringeres als ihrem ehemaligen Brötchengeber Paroli zu bieten in dem sie in Großbritannien ein neues Animationsstudio gründet. Eine Äusserung, die sie nur beiläufig bei einem Interview mit den Kollegen of Den of Geek fallen ließ.
Sie verriet, dass sie im Augenblick damit beschäftigt sei, die Chancen für ein neues CG-Animationsstudio in UK auszuloten: “Ich habe bisher noch nicht öffentlich darüber gesprochen, weil ich mir nicht sicher war, ob es überhaupt möglich sein würde. Mein Plan wäre es, die Filme von Anfang bis Ende in Großbritannien zu produzieren und das Unternehmen also nicht nur für einen Film aufzubauen, sondern langfristig einen stetigen Output von Filmen anzustreben.” so Smith.
Weiter sprach sie, dass sie eine erstaunliche VFX-Branche in Großbritannien hätten, die High-End Ergebnisse zu guten Preisen liefern würde. Zusätzlich besäßen sie über eine Menge Kinder-und Jugendliteratur (die als Vorlagen dienen könnten). Smiths Absicht wäre es, diese zwei Ressourcen zu kombinieren. Sie gibt zu, dass es ein schwieriges und ehrgeiziges Vorhaben darstellt. Vor allem weil ein Großteil der Filmindustrie in UK relativ überschaubar sei.
“Die Frage ist, ob wir genug Leute mit genügend Mut und Visionen finden – und auch mit genügend Geld.” wie sie zugibt. “Weil man kann es nicht in einem kleinem Maßstab umsetzen. Man müsse es von Anfang an in der richtigen Größe planen oder man sei zum Scheitern verurteilt.”
Auf die Frage nach potentiellen Vorlagen für Filme, bezieht sie sich auf die lange Tradition von Kinder- und Jugendbüchern in Großbritannien. Diese würde sie als Quelle nutzen und eine enge Zusammenarbeit mit den Autoren anstreben. Hollywood hätte längst ein Auge auf die Stoffe geworfen, die aus ihrem Land stammen. Jeder sei auf der Suche nach dem nächsten Harry Potter. Aber warum solle man die Rechte an den eigenen Büchern ins Ausland verkaufen, wenn man auch alles direkt vor Ort auf die Beine stellen könnte. Zudem gäbe es viele Live-Action Produzenten, die zwar Animationsfilme fördern, die aber keine Ahnung davon hätten, wie man solche produziert auf Grund ihrer speziellen Produktionsweise.
Für uns klingt das alles noch reichlich schwammig – und auch naiv. Meistens ist es kein gutes Zeichen, wenn Unternehmen nicht die Chance gelassen wird, auf natürliche Weise zu wachsen, sondern direkt auf aufwändige Kinoproduktionen getrimmt werden. Wir wünschen Sarah Smith trotzdem alles Gute und wir werden euch auf dem Laufenden halten, sollte sich an dieser Front etwas tun.