David O’Reilly ist ein Artist, den wir bislang auf AniCH schändlich vernachlässigten. Neben seinem jüngsten Werk The External World, welches auf zahlreichen Festivals wie dem Fantoche Preise einheimste, schaffte es noch keiner seiner Filme zu uns auf den Blog. Ein Zustand, den wir hiermit schleunigst beheben wollen.
Wolf 2106 ist der älteste Kurzfilm von O’Reilly, doch bereits hier lässt sich sein für ihn so prägende Stil unmissverständlich herauslesen. Verstörende Settings, destruktive Verwendung von CG-Stilmitteln sowie die Einbindung von rudimentären Renderings und Softwareelementen. Antialiasing, Ambient Occlusion oder selbst simple Schattenwürfe sucht man bei ihm vergebens. Stattdessen bekommt der Zuschauer eine Filmasthetik nah an Playblast-Renderings. Er möchte die 3D-Animation nach eigener Definition wieder zurück zu den Wurzeln führen. Vor sich selbst schützen. Gerade die unermesslichen Möglichkeiten, die sie mit sich bringt, würde der 3D-Animation zum Verhängnis werden. Ökonomie und Limitation anstatt unendliche Renderzeiten und Fotorealismus gehören zu den selbst erstellten, Dogma-ähnlichen Regeln von David O’Reilly. Und man kann es dem Künstler nicht verdenken, leben wir doch in Zeiten, in denen aufwändige Animationsprojekte nur mit einem Heer an Rendering Artists und Datawranglers zu meistern sind und die Kunst an sich nicht selten in den Hintergrund gedrängt wird.
WOFL 2106 (HD) from David OReilly on Vimeo.