Hausi ist ein Schweizer Patriot, mit Leib und Seele. Aus dem Radiowecker kommt “Ländler”-Musik, den Toast schneidet er zum Schweizer Kreuz und die roten Tulpen werden in Milch ertränkt. Als gegenüber ein Ausländer einzieht, hat Hausi bereits den Untergang der Schweiz vor Augen.
Heimatland (2010) von Loretta Arnold, Andrea Schneider, Marius Portmann und Fabio Friedli, hat seine erfolgreiche Festival-Tour hinter sich (u.a. Publikumspreis “Swiss Competition” Fantoche 2010, European Young CIVIS Media Prize 2011) und ist nun auch online einzusehen.
Der Kurzfilm komprimiert die Ängste mancher Schweizer als paranoide Vision, zeigt aber auch deutlich, wie diese Sicht zustande kommen kann. Hausi hat sich in sein Zimmerchen eingeschlossen – besser, die Welt ausgeschlossen -, lebt ein utopisches Leben, bei dem ein Blick aus dem Fenster und das Lesen einer regionalen Zeitung, den Bezug zur Realität halten muss. Vorurteile zementieren sich, weil Hausi überhaupt nichts anderes kennt und befürchtet, “Neues” könne nicht neben “Altem” existieren. Somit ist die ängstliche Haltung viel weniger gegen das Fremde gerichtet, als gegen sich selbst… Das Fremde könnte einem ja sogar gefallen.
Heimatland from Housi Burkaalter on Vimeo.