Harry Patridge ist auf die neuen Programme, mit denen sich durch einfaches Drag&Drop und Texteingabe lustige Filmchen machen lassen, überhaupt nicht gut zu sprechen. Wer von der Animationskunst keine Ahnung hat und sich nicht grossartig mit Bleistift und Papier, mit Flash oder 3D-Programmen auseinandersetzen möchte, dafür aber dennoch den Wunsch verspürt, sich im Internet mit Cartoon-Filmen zu verwirklichen, der greift heutzutage auf Programme wie Go Animate! zurück. Durch Abrufen vorgefertigter Bewegungsmuster und Computerstimmen, kann nun auch ein Nobody zum Star werden. Patridge stellt dabei aber die Frage, ob das überhaupt noch etwas mit Animation zu tun hat. Und er ist nicht der einzige. Viele Künstler, die sich über Monate, ja Jahre in schwierige Programme eingearbeitet haben, oder für wenige Sekunden Film aufwändige Handarbeit leisteten, fühlen sich durch die drohende Flut solcher Retorten-Filme in ihrer Künstlerseele verletzt. Ging beim Aufkommen von Flash nicht ein ähnlicher Schrei durch die Gemeinde? Fakt ist, mit Animation hat dies wirklich kaum mehr etwas zu tun, eher mit Texten und Regie und aus diesem Standpunkt betrachtet, hat ein Go Animate doch durchaus seine Berechtigung. Patridge bezieht im folgenden Clip Stellung und ganz unrecht hat er ja nicht. Wenn man seinen eigenen Kommentar dazu liest, klingt das aber alles schon viel versöhnlicher: man solle doch auch die Alternativen berücksichtigen, denn mit denen sei man in seiner Kreativität nicht eingeschränkt.